Kraftliner
Kraftliner ist eine besonders strapazierfähige Papiersorte, die vorwiegend in der Herstellung von Wellpappen verwendet wird. Es handelt sich dabei um Kraftpapier, das zu einem Großteil, mindestens 80 %, aus neuen Holzfasern (Primärfasern) besteht, während maximal 20 % aus recycelten Fasern (Sekundärfasern) stammen.
Der Begriff „Liner“ bezeichnet die Deckschicht des Wellenpapiers, die entweder die Innen- oder Außenseite der Wellpappe bildet. (Weitere Informationen zum Aufbau von Wellpappe finden Sie in unserem Glossarbeitrag „Wellpappe“.)
Mit Grammaturen zwischen 120 und 440 g/m² wird Kraftliner vor allem dann eingesetzt, wenn besonders hohe Anforderungen an das Deckpapier gestellt werden. Papier mit einem Flächengewicht unter 120 g/m² wird allgemein als Kraftpapier bezeichnet.
Eigenschaften von Kraftliner
Kraftliner zeichnet sich durch seine extreme Widerstandsfähigkeit aus. Die langen und stabilen Fasern machen das Papier besonders reißfest und robust. Daher ist ein Wellpappkarton aus Kraftliner besonders geeignet für das Verpacken von schweren oder scharfkantigen Produkten.
Die glatte und nahezu geschlossene Oberfläche des Kraftliners macht es ideal für den Druck und gewährleistet, dass Klebebänder besonders gut haften. Darüber hinaus ist Kraftliner bis zu einem gewissen Grad wasserabweisend, was zusätzliche Schutzfunktionen bietet.
Erkennung von Kraftliner
von links: Kraftliner, Testliner und Schrenzpapier
Kraftliner ist in der Regel dunkler als Papier aus Altpapier, wie Testliner oder Schrenzpapier. Die Farbe kann von dunkelbraun bis grau-braun variieren, abhängig von der Art des verwendeten Holzes und dem Anteil an Recyclingfasern. Die langen, bräunlichen Fasern, die bei der Herstellung verwendet werden, sind oft sichtbar, wenn das Papier leicht schräg gerissen wird.
Insgesamt bietet Kraftliner eine hervorragende Kombination aus Stärke, Stabilität und Druckqualität, was es zu einer bevorzugten Wahl für anspruchsvolle Verpackungsanwendungen macht.
