PE
Die Abkürzung PE steht für Polyethylen – einen Kunststoff, der aus Rohbenzin beziehungsweise Naphtha hergestellt wird. PE besteht im Grunde genommen aus Wassersoff und Kohlenstoff. In seiner rohen Form ist PE als Granulat erhältlich, das im Anschluss weiterverarbeitet wird.
PE umgibt uns fast überall, denn es wird in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens eingesetzt. Besonders in der Verpackungsbranche erfreut sich der Kunststoff großer Beliebtheit, weil er flexibel verwendbar ist. Das Kennzeichen für PE besteht aus dem Pfeildreieck mit der Unterschrift PE.
Wie wird PE hergestellt?
Der Basisrohstoff von Polyethylen ist Naphtha oder Rohbenzin. Wird dieses stark erhitzt, entwickelt sich Ethylen. Das Ethylen wird umgesetzt und zu Polyethylen verwandelt. Daraus entsteht in Fabriken eine Art Brei, den die Produzenten zu Granulat weiterverarbeiten. Dieses kann im Anschluss geschmolzen werden, um zum Beispiel Folie herzustellen.
In der Regel ist Polyethylen farblos beziehungsweise transparent. Während des Herstellungsprozesses, aber auch zu einem späteren Zeitpunkt, können Farbstoffe hinzugefügt werden und der Kunststoff wird farbig.
Welche Eigenschaften hat PE?
Die Eigenschaften von Polyethylen hängen auch vom Produktionsprozess ab. Im Allgemeinen lassen sich aber folgende Eigenschaften zusammenfassen:
- Dichte von 0,87 bis 0,965 g/cm³
- Verschiedene Typen, je nach Hitze und Druck bei der Herstellung
- Zäh und reißfest
- Temperaturbeständig
- Transparent
- Dehnbar
- Additive für Antistatik, Antikorrosion, etc. möglich
Vorteile | Nachteile |
Wasserabweisend | Matt |
Unterschiedliche Typen | Umweltfreundlich, aber trotzdem Kunststoff |
Temperaturbeständig | Schwer bedruckbar |
Umweltfreundlich | Gering UV-beständig |
Reißfest und flexibel | |
Säuren- und Chemikalienbeständig |
Welche PE-Typen gibt es?
Über die Herstellungsform entscheidet sich, welcher PE-Typ letztlich entsteht. Ausschlaggebend dafür sind vor allem Druck und Hitze während der Produktion: Auf diese Weise ändern sich Dichte und Beschaffenheit des Endprodukts. Ein hoher Druck sorgt für eine geringe Dichte. Ein niedriger Druck erhöht die Dichte. Die verschiedenen Typen eignen sich im Anschluss für jeweils andere Verpackungen.
Die drei häufigsten PE-Typen sind LDPE oder Low Density Polyethylen, HDPE oder High Density Polyethylen und LLDPE, das auch als Linear Low Density Polyethylen bekannt ist.
LDPE verfügt über eine geringe Dichte, ist geschmeidig und lässt sich besonders gut zu Beuteln oder Boxen verarbeiten. Es eignet sich zum Beispiel für das Verpacken von Lebensmitteln, da es lebensmittelecht ist und zudem mit niedrigen und hohen Temperaturen zurechtkommt. Außerdem eignet sich LDPE als Schrumpffolie.
HDPE ist die Variante mit hoher Dichte, weshalb der Kunststoff starr, weniger dehnbar, aber auch deutlich robuster ist als LDPE. Durch diese Eigenschaften ist HDPE besonders durchstoßfest – selbst als dünne Folie. Viele Folienbeutel oder Tragetaschen sind aus HDPE, als Schrumpffolie eignet es sich allerdings nicht.
Eine Kombination der beiden ersten Typen ist LLDPE. Der Kunststoff ist vergleichsweise jung und punktet mit seiner Dehnbarkeit bei gleichzeitiger Reißfestigkeit. LLDPE wird häufig zu Maschinen- oder Handstretchfolien verarbeitet.
Ist PE umweltfreundlich?
Im Vergleich zu anderen Kunststoffen ist die Produktion von Polyethylen mit deutlich weniger Energieverbrauch verbunden. Außerdem werden beim Prozess keine Lösungsmittel benötigt. Gerüche und Abwasser fallen ebenfalls nicht an. Auch Schwermetalle oder Weichmacher sind bei der Herstellung ausgeschlossen.
Muss PE in der Müllverbrennung verbrannt werden, entstehen im besten Fall nur Wasserdampf und Kohlenstoff. Bis dahin kann der Kunststoff als Produkt häufig wiederverwendet werden. Im Anschluss wird er recycelt, vollständig abbaubar ist er leider nicht.
PE-Verpackungen lassen sich generell gut recyceln. Es kommt allerdings immer wieder vor, dass Teile der Verpackungen trotzdem im Verpackungs- beziehungsweise Plastikmüll landen. Die Belastung von PVC ist in diesem Fall aber deutlich höher als die von PE.