Vorspannkraft

Die Vorspannkraft ist ein Fachbegriff aus der Ladungssicherung und beschreibt die Kraft, die beim Spannen oder Verzurren eines Gurtes entsteht. Experten kürzen diese gerne mit STF ab, was der englischen Bezeichnung Standard Tension Force entspricht. Wird der Spanngurt mit der Hand befestigt, ist auch die Abkürzung SHF beziehungsweise Standard Hand Force geläufig.

Die Vorspannkraft ist äußerst wichtig, denn durch den Gurt erhöht sie die Reibung zwischen Ladefläche und Ladung. Ist sie zu gering oder der Gurt nicht sachgemäß befestigt, droht das Packgut auf dem Transportweg zu rutschen oder umzufallen. Auf diese Weise können schnell Warenschäden auftreten. Essenziell um eine ausreichende Vorspannkraft zu erreichen, ist beispielsweise ein Befestigungswinkel des Gurtes von mindestens 35 Grad.

Wie wird die Vorspannkraft gekennzeichnet?

Der STF-Wert beziehungsweise die Vorspannkraft eines Gurtes findet man immer auf einem angebrachten Label am Gurt. Das ist über die Norm DIN EN 12196 Teil 2 geregelt. Nur mit einer solchen Kennzeichnung ist der Gurt für eine Ladungssicherung zulässig. Den Wert ermitteln unabhängige Prüfstellen und bestätigen ihn mit einem GS-Zeichen.

Muss man die Vorspannkraft vor dem Transport prüfen?

Vor jedem Transport von Waren und Gütern sind alle Beteiligten, die das Packgut bewegen, dazu verpflichtet für eine ordnungsgemäße Ladungssicherung zu sorgen. Das beschreibt unter anderem der erste Paragraf der Straßenverkehrsordnung. Dieser besagt, dass sich alle Verkehrsteilnehmer so verhalten müssen, dass niemand anderes geschädigt, gefährdet, behindert oder unnötig belästigt wird.

Um sicherzustellen, dass die Vorspannkraft ausreichend gegeben ist, eignet sich ein sogenanntes Vorspannmessgerät. Auch ein manueller Fingertest kann Aufschluss geben: Klingt der Spanngurt nach dem Anheben wie eine gespannte Gitarrenseite, ist die Spannkraft ausreichend.