Papiereinsatz & Papierarten
Lange Traditionen. Viele Möglichkeiten.
Schon die alten Ägypter wussten die Vorteile von Papier zu schätzen. Damals trug es noch den Namen Papyrus und wurde aus den Fasern der gleichnamigen Pflanze gewonnen, die an schlammigen Flüssen wuchs. Das Papier und damit auch die Produktionsweise, wie wir sie heute kennen, entstand erst im 1. Jahrhundert nach Christus im fernen China. Dort bestand Papier zum ersten Mal aus Stoff- und Holzfasern.
Seitdem hat sich viel getan. Und trotzdem ist und bleibt Papier eine Ware die global gehandelt und genutzt wird. Wir werfen ein Blick darauf, in welchen Bereichen Papier zum Einsatz kommt und welche unterschiedlichen Arten es gibt.
Welche Papiere gibt es?
In der Welt der Papiere existiert eine große Auswahl. Diese ist so groß, dass Interessierte durchaus den Überblick verlieren können. Aus diesem Grund teilen Expert*innen Papiere in mehrere Gruppen auf. Der entscheidende Faktor: Die Unterteilung findet nach der praktischen Nutzung statt.
Grafische oder gestrichene Papiere sind die Wahl für alle Druck- und Pressaufträge. Dabei handelt es sich um Naturpapier oder Strukturpapiere mit einer rauen Oberfläche, die im Anschluss mit einem Bindemittel veredelt werden. Hersteller*innen sprechen auch vom sogenannten Strich. Dieser macht die Oberfläche glatter, heller und letztlich auch stabiler. Aus grafischen Papieren entstehen Zeitschriften, Visitenkarten oder herkömmliches Kopierpapier für das Büro.
Unter Verpackungspapiere fallen alle Sorten, die für Versandunternehmen interessant sind und dafür sorgen, dass Waren sicher am Ziel ankommen. Der Trend bei diesen Papieren geht immer mehr zum Recyclingpapier, das zu mehr als 60 Prozent aus Papierresten oder Altpapier besteht. Die Reste werden aufgelöst, mit Chemikalien gereinigt und anschließend wieder zu Papier verarbeitet. Der Vorteil: Dafür müssen keine weiteren Bäume abgeholzt werden.
Alle Papiersorten, die nicht in die beiden ersten Kategorien eingeordnet werden können, heißen Spezialpapier. Der Name zeigt, was diese Papiere leisten: Spezialaufgaben. Sie kommen als Teebeutel, Banknote oder sogar Tapete zum Einsatz. Eine eigene Kategorie bilden die Hygienepapiere, die in der Regel aus Krepp- oder Tissuepapieren bestehen und beispielsweise in Taschentüchern verarbeitet werden.
Grammatur: Wie stark ist das Papier?
Wer nach Papieren sucht, wird irgendwann auf die Grammatur stoßen. Diese beschreibt die Papierstärke und -dichte und somit auch das Gewicht. Hersteller*innen und Verkäufer*innen geben die Grammatur immer in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) an und zeigen so wie viel ein Papier pro Quadratmeter wiegt. Über die Grammaturen lassen sich zudem Papier, Karton und Pappe unterscheiden. Normales Papier liegt bei 80 bis 100 g/m², Karton beginnt bei 150 g/m² und Pappe bei etwa 600 g/m².
Die Papierstärke bestimmt auch den Einsatzbereich des Papiers. Ein kleines Beispiel: Während Sie auf herkömmlichem Druckerpapier problemlos Vorder- und Rückseite bedrucken können, treten bei leichteren Papieren Probleme auf. Der Druck scheint durch, die Lesbarkeit ist beeinträchtigt. Außerdem wirkt sich die Grammatur auf die Versandkosten aus – je stärker das Papier, desto höher das Gewicht und demnach auch die Kosten.
Und trotzdem: Stärkere Papiere empfinden die meisten Menschen haptisch angenehmer und somit auch hochwertiger. Aus diesem Grund sollten Sie zum Beispiel Visitenkarten auf ein Papier mit höherer Grammatur drucken. Auf diese Weise erzielen Sie einen professionellen Eindruck. Leichtere Papiere können diese Wirkung beeinträchtigen.
Kriterien für die Verwendung
Die Faustregel lautet: Je höher die Grammatur desto hochwertiger die Qualität. Doch welche Papierstärke eignet sich für welches Produkt? Wir zeigen Ihnen einige Anhaltspunkte, mit denen Sie Ihre Entscheidungen leichter treffen können und die gewünschte Wirkung erzielen:
Das herkömmliche Papier, das im Büro zum Einsatz kommt, liegt bei einer Grammatur von 70 bis 90 g/m². Briefpapier darf schon etwas stärker sein – 100 bis 120 g/m² sind angebracht. Für jegliche Form von Werbemitteln, also Flyer oder Poster, empfehlen wir eine Papierstärke von 130 bis 170 g/m². Das Magazincover oder ein hochwertiges Plakat sollten etwa 170 bis 200 g/m² schwer sein. Bei Postkarten greifen Sie zu 200 bis 250 g/m² starken Papieren. Die eigene Visitenkarte gestalten Sie am besten mit einer Grammatur von 300 bis 400 g/m². Alles darüber ist für besonders hochwertige Druckmaterialien reserviert.
Außerdem können Sie sich an einige allgemeine Regeln halten, wenn es um die Verwendungsmöglichkeiten von Papier geht:
- Wichtige Botschaften verdienen hochwertiges, also stärkeres Papier.
- Eine höhere Grammatur bedeutet, dass das Papier langlebiger ist.
- Verschiedene Drucker nutzen andere Papiersorten. Achten Sie auf Saugfähigkeit und Papierstärke.
- Das Papier einer Visitenkarte sollte den ersten Eindruck verstärken – eine höhere Grammatur garantiert diesen Effekt.
Trotz unserer Empfehlungen können Sie natürlich auch individuell eine Papierart auswählen. Höhere Grammaturen sind in der Regel auch kostenintensiver, was wiederrum ein Ausschlusskriterium für Kund*innen sein kann. Oftmals hilft es, wenn Sie ein Papier in der Hand halten und sich einen eigenen Eindruck von der jeweiligen Haptik und Stärke machen.
Passendes Papier für Ihren Erfolg
Wenn Sie sich an unsere Tipps und Informationen zu Papiersorten und deren Einsatzbereiche halten, können Sie Ihr Unternehmen oder den privaten Auftritt verbessern. Denn: Ein passendes Papier sorgt für einen bleibenden Eindruck – bei Geschäftspartner*innen, Bekannten oder sogar Behörden. Ein prüfender Blick auf die Grammatur und die Haptik sollte Ihre Entscheidung beeinflussen. Auf diese Weise wählen Sie immer das richtige Papier.